Post by Hans AltmeyerVielleicht ist das altmodisch oder irrational, aber ich habe nun mal
gerne Hardware, die gut zugänglich und modular erweiterbar ist. Ich
weiß jetzt schließlich nicht, was das Ding im nächsten oder
übernächsten Jahr zusätzlich können soll.
[...]
den Mini will ich nicht. Ich mag keine in Keksdosen oder hinter
Displays gestopfte Laptop-Technik.
Gut, nur für die Akten (nicht für Dich, weil wie Du richtig bemerkt
hast, Deine Entscheidungsfindung irrational ist ;-):
Das einzige, was am Mac Mini Laptop-Technik ist, ist wenn dann die
Festplatte, falls Du nicht gleich auf SSD setzt. Der Rest ist zwar
hochgradig miniaturisiert aber alles andere als minderwertig. Wenn Du
Dir diese Benchmarks anschaust, dann verseilt ein 2011er Mac Mini einen
2009er MacPro:
http://www.primatelabs.ca/geekbench/mac-benchmarks/
Diese Art Benchmarking, v.a. das Betrachten eines "Gesamtwerts" ist
natürlich Blödsinn bzw. was für die "Mein Rechner ist länger als
Deiner"-Fraktion. Aber Dir könnt's gefallen, weil schön irrational ;-)
Nee, abermals im Ernst: Ohne die Anwendung(en) zu kennen, die man fahren
will, bringt einem so ein Benchmark, dessen Ergebnisse zudem noch
relativ linear mit der Anzahl der CPUs skalieren, eh nix (grad weil ID
nach wie vor nicht multithreaded ist). Außerdem hängt's auch noch von
der sonstigen Ausstattung ab (bspw. SSD vs. HD), was da für Gesamtwert
ausgespuckt wird. Hier werden für den Quad-Core-Mini 9537 Punkte
angegeben, unter dem Link da oben "nur" 8573:
Loading Image...
Geekbench, v.a. nur die reine Betrachtung des Gesamtergebnisses ist also
für die individuelle Situation ziemlicher Quatsch (dafür eben irrational)
Was aber nix dran ändert, daß so ein _aktueller_ Mini, d.h. die Keksdose
mit Thunderbolt, dermaßen weit weg von dem, was Du etwas abfällig als
"Laptop-Technik" bezeichnest, ist, daß alles zu spät ist. Das Ding kann
auf entsprechende Massenspeicher (bspw. Promise Pegasus R6) Daten mit
über 500 MByte/sek (jaha, MByte/sek nicht MBit/sek) transferieren. Das
sind Transferraten, die Du bis vor Kurzem nur in irgendwelchen Highend-
Gerätschaften gefunden hast, die gerne mal das hundertfache von 'nem Mac
Mini gekostet haben.
Und von der CPU-Power her (abermals: InDesign läuft praktisch nur auf
einem CPU-Core) ist ein Core i7 mit dem schnelleren Speicher-Interface
und dem i7-Feature "Turbo Mode" (wenn Software nur auf einem CPU-Core
läuft, dann wird der dynamisch im laufenden Betrieb höher getaktet, was
bedeutet, daß Du in InDesign auf einem "2,7 Ghz"-Mini wenn's drauf
ankommt, immer eher mit 3,x GHz unterwegs bist) jedem MacPro deutlich
überlegen. Denn selbst die schnellsten MacPro von Mitte letzten Jahres
haben bestenfalls die X5670-Xeons (2,9 GHz je Core) an Bord. Und da
gewinnt die Keksdose wegen i7 (weil ID nicht multithreaded ist).
Aber alles völlig wurscht, denn für InDesign braucht's eigentlich nur
noch ausreichend RAM. CPU-Performance ist in den letzten Jahren kein
Thema mehr. Dito GPU. Die einzig performancekritische Chose ist
PDF-Export, wenn man beim Aufbau der Dokumente oder der platzierten
Grafiken geschludert hat oder wenn die Datenmengen riesig sind u.v.a.
Transparenz-Reduzierung zum Tragen kommt (weil Litfaß, City Light oder
Billboard das Ziel sind -- da hatte ich schon Kunden, bei denen der
PDF-Export dann mal gerne 40 Minuten und länger je Anzeige gedauert hat.
Aber auch sowas kann man intelligent lösen)
Auf Deine Frage reduziert: Völlig egal, was Du kaufst, Hauptsache, Du
hast ausreichend RAM. Wenn InDesign das Kriterium ist, ist ein MacPro
eine denkbar schlechte Wahl, weil viele Kerne --> wenig Sinn. Aber
letztlich völlig wurscht. Layout- und Textkrams wird an einem iMac,
einem Mini oder einem MacPro exakt gleich schnell gehen, einfach weil
die Hardware hier nicht limitierend ist.
Und abermals wurscht, weil Deine Entscheidungsfindung "emotional" bzw.
"irrational" läuft: Ein Mac Mini ist nicht lahme Laptop-Technik in der
Keksdose. Das Ding ist einfach nur kraß mit der passenden Peripherie
dran. Ich wüsste auch nicht, was ich an dem Ding über die nächsten 5
Jahre aufrüsten wollte, wenn ich Texter/Layouter wäre. CPU-/GPU-massig
reicht der dicke und Dank Thunderbolt krieg ich an das Ding ran, was
auch immer ich mal brauchen sollte.
Gruss,
Thomas, der eh 'ne andere Strategie fährt und sich von Rechnern nach ca.
3 Jahren trennt. Grad bei Macs nicht doof wegen der absurd hohen
Gebrauchtpreise (erster G4-Mini ging nach 4 Jahren noch für ca. 40% vom
Neupreis auf eBay weg -- mit ordentlich schlechtem Gewissen seitens
Verkäufer)